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Therapieansätze bei resistenter Adipositas: Die Rolle von Sibutramine
Adipositas, auch bekannt als Fettleibigkeit, ist ein weltweit wachsendes Gesundheitsproblem. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mehr als 1,9 Milliarden Erwachsene übergewichtig und davon sind über 650 Millionen fettleibig. Adipositas ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern auch ein Risikofaktor für verschiedene chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. Trotz der Verfügbarkeit von Diäten und Bewegungsprogrammen, die zur Gewichtsabnahme führen können, gibt es eine Untergruppe von Menschen, die nicht auf diese Maßnahmen ansprechen – die sogenannte resistente Adipositas.
Resistente Adipositas wird definiert als ein Zustand, in dem eine Person trotz Bemühungen, Gewicht zu verlieren, nicht in der Lage ist, ihr Gewicht signifikant zu reduzieren oder aufrechtzuerhalten. Diese Menschen haben oft einen hohen Body-Mass-Index (BMI) und eine große Menge an viszeralem Fett, das um die inneren Organe herum angesammelt ist. Sie haben auch ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen wie Insulinresistenz, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.
Um die Behandlung von resistenter Adipositas zu verbessern, haben Wissenschaftler verschiedene Therapieansätze untersucht, darunter auch die Verwendung von Medikamenten. Eines dieser Medikamente ist Sibutramine, das in den 1990er Jahren als Appetitzügler auf den Markt kam. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Rolle von Sibutramine bei der Behandlung von resistenter Adipositas befassen.
Wie wirkt Sibutramine?
Sibutramine ist ein selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), der im Gehirn die Konzentration dieser Neurotransmitter erhöht. Diese Neurotransmitter sind für die Regulierung von Stimmung, Appetit und Sättigung verantwortlich. Durch die Erhöhung ihrer Konzentration im Gehirn kann Sibutramine das Hungergefühl reduzieren und das Sättigungsgefühl erhöhen.
Es wurde auch gezeigt, dass Sibutramine den Energieverbrauch erhöht, indem es den Stoffwechsel anregt. Dies kann dazu beitragen, den Gewichtsverlust zu fördern, indem es den Körper dazu bringt, mehr Kalorien zu verbrennen.
Studien zur Wirksamkeit von Sibutramine bei resistenter Adipositas
Eine Studie aus dem Jahr 2000 untersuchte die Wirkung von Sibutramine bei 605 übergewichtigen oder fettleibigen Personen, die nicht auf eine Diät und Bewegung ansprachen. Die Teilnehmer wurden entweder mit Sibutramine oder einem Placebo behandelt und auf ihre Gewichtsabnahme und Verbesserung der Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die Sibutramine erhielt, im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant mehr Gewicht verlor und auch eine Verbesserung der Begleiterkrankungen aufwies.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2003 untersuchte die Wirkung von Sibutramine bei 224 übergewichtigen oder fettleibigen Personen mit Typ-2-Diabetes. Die Teilnehmer wurden entweder mit Sibutramine oder einem Placebo behandelt und auf ihre Gewichtsabnahme und Verbesserung der Blutzuckerwerte untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die Sibutramine erhielt, im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant mehr Gewicht verlor und auch eine Verbesserung der Blutzuckerwerte aufwies.
Obwohl diese Studien vielversprechende Ergebnisse zeigten, wurde Sibutramine aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner kardiovaskulären Sicherheit im Jahr 2010 vom Markt genommen. Eine Meta-Analyse von 2010, die die Ergebnisse von 44 Studien mit insgesamt über 11.000 Teilnehmern zusammenfasste, zeigte ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Personen, die Sibutramine einnahmen. Daher sollte Sibutramine nur unter ärztlicher Aufsicht und bei sorgfältiger Überwachung der kardiovaskulären Gesundheit eingenommen werden.
Alternative Therapieansätze bei resistenter Adipositas
Aufgrund der Sicherheitsbedenken hinsichtlich Sibutramine haben Wissenschaftler nach alternativen Therapieansätzen für resistente Adipositas gesucht. Eine vielversprechende Option ist die Verwendung von GLP-1-Rezeptoragonisten, die ebenfalls den Appetit reduzieren und den Stoffwechsel anregen können. Eine Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte die Wirkung von Liraglutid, einem GLP-1-Rezeptoragonisten, bei 3.731 übergewichtigen oder fettleibigen Personen mit Typ-2-Diabetes. Die Teilnehmer wurden entweder mit Liraglutid oder einem Placebo behandelt und auf ihre Gewichtsabnahme und Verbesserung der Blutzuckerwerte untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe, die Liraglutid erhielt, im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant mehr Gewicht verlor und auch eine Verbesserung der Blutzuckerwerte aufwies.
Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist die Verwendung von GLP-1/GIP/GLP-1-Rezeptoragonisten, die gleichzeitig die Wirkung von GLP-1 und GIP (Glucose-dependent Insulinotropic Peptide) verstärken. Eine Studie aus dem Jahr 2019 untersuchte die W